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Freimaurerei

Grundlagen

Die Freimaurerei

Die Freimaurerei ist eine Jahrhunderte alte Vereinigung die von ihren Anfängen bis ins Heute ihren aufklärenden Idealen der Brüderlichkeit, Menschlichkeit und Toleranz verpflichtet ist. Goethe, Lessing, Mozart, Haydn, Carl von Ossietzky oder Kurt Tucholsky waren Freimaurer. Seit den Anfängen ist die Freimaurerei aber auch starken Vorurteilen, Verdächtigungen und Verleumdungen ausgesetzt.

Die Freimaurerei ist eine weltumspannende, humanitäre Initiationsgemeinschaft. Sie vereint unterschiedliche Individuen aller sozialen Schichten und Bildungsgrade, sie ist dabei nicht dogmatisch. Der Freimaurerbund dient dem freien Ideen- u. Meinungsaustausch. Freimaurerische Gesprächskultur ermöglicht eine sachliche Diskussion, die auch fremde Meinungen für sich gelten lässt, ohne dabei eine einheitliche Sichtweise zum Ziel zu haben. Durch die Vermittlung humanitärer Werte mit Hilfe von Zeremonien und Ritualen (Brauchtum / Tempelarbeit) bietet sie ihren Mitgliedern die Möglichkeit sich durch geistiges und ethisches Wachstum zu humanitär tätigen Menschen zu entwickeln. Nach außen besteht daher die wichtigste Arbeit eines Freimaurers in karitativer Arbeit und der Förderung der Aufklärung und Bildung. Durch sein Gelöbnis bekennt sich ein Freimaurer zu ethischen Werten, erkennt die Privatsphäre anderer Mitglieder und die Verschwiegenheit an („Arkan-Disziplin“), bezüglich so genannter Erkennungszeichen und Rituale. Die Freimaurerei in der heutigen Zeit hält ihre Organisationsstrukturen keineswegs geheim und betreibt regelmäßig Öffentlichkeitsarbeit.

Freimaurerei

Johannislogen

Die Johannislogen

Die Johannis-Freimaurerei hat ihren Namen nach dem Schutzpatron, St. Johannes dem Täufer. Eine Loge kann gegründet werden, wenn wenigstens sieben Johannis-Meister zur Verfügung stehen. In der Zahl ihrer Mitglieder gibt es keine Obergrenzen, entscheidend ist die Sicherung eines freundschaftlichen, brüderlichen Kontaktes untereinander. Zur regulären Arbeit einer solchen Loge bedarf es der Unterstellung der Bruderschaft unter das Patent einer Großloge. Die Loge arbeitet innerhalb dieser Anlehnung nach dem festgelegten Ritual dieser Großloge. Die Johannisloge bearbeitet die Grade des Lehrlings, Gesellen und Meisters. Jede Loge in Deutschland entspricht den Bestimmungen des Vereinsrechtes. Sie hat eine Satzung und Vorstand. Der Verein ist im Vereinsregister des zuständigen Amtsgerichtes eingetragen. In je nach Lehrart und Bestimmungen unterschiedlichen Intervallen, minimal 1 Jahr, längstens 3 Jahre - werden Logenmeister / Meister vom Stuhl von den Brüdern in geheimer Wahl bestimmt. Im Regelfall ist der Meister in Personal-Union auch der Vorsitzende des Vereins

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Freimaurerei

VGL, GLLFvD, 3WK, ...

Großlogen in Deutschland

Fünf eigenständige Großlogen sind in den VEREINIGTEN Großlogen VON DEUTSCHLAND - VGL - vereinigt. Der von den amtierenden Logenmeistern bzw. Meister vom Stuhl im Dreijahres-Rhythmus direkt gewählte Großmeister repräsentiert die deutschen Freimaurer, vor allem auch im Ausland. In diesem Verbund arbeiten mit ihren jeweiligen Tochterlogen die

  • GROSSLOGE DER ALTEN FREIEN UND ANGENOMMENEN MAURER -GLAFuAM-
  • GROSSE LANDESLOGE DER FREIMAURER VON DEUTSCHLAND FREIMAURERORDEN -GLLFvD-
  • GROSSE NATIONAL-MUTTERLOGE "ZU DEN DREI WELTKUGELN" -GNML3WK-

Die Angehörigen der westlichen Besatzungstruppen in Deutschland fanden sich in eigenen Logen zusammen, die im Laufe der Jahre immer stärker auch für deutsche Staatsangehörige geöffnet wurden. Die so entstandenen Organisationen unterstellten sich den Vereinigten Großlogen von Deutschland:

  • AMERICAN CANADIAN GRAND LODGE - A.F.& A.M. ACGL
  • THE GRAND LODGE OF BRITISH FREEMASONS IN GERMANY - GL BFG -

Jede dieser fünf Großlogen mit jeweils einer Vielzahl von nach deren Ritual arbeitenden Tochterlogen wird von einem Großmeister geführt. Sie repräsentieren rd. 20.000 in etwa 500 Johannislogen arbeitende Brüder.

Die Zahl der Logen ist nach der Wiedervereinigung durch zahlreiche Reaktivierungen in den jungen Bundesländern gewachsen. Patenschaften westdeutscher Bruderschaften haben hierbei geholfen. Deutsche Freimaurer haben auch bei der Wieder-Begründung der FM in einigen osteuropäischen Ländern geholfen.

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Freimaurerei

Loge, Ritual, Symbol, ...

Wichtige Begriffe

Loge

Loge oder Bauhüttebezeichnet den Ort, an dem maurerische Arbeit geleistet wird.

Tempel

Als Tempel wird der Raum bezeichnet, in dem die Brüder sich zu kontemplativer Arbeit versammeln. Dieser symbolische Tempel soll in seiner Vollendung die befriedete Menschheit aufnehmen, jene Menschheit, die ihn bauen soll und mit ihm identisch ist.

Ritual

Die Logen-Disziplin kann nur durch strenge Hausgesetze aufrechterhalten werden. Das Ritual soll feierlich stimmen. Es muss pedantisch ausgeführt werden; jeder einzelne Teilnehmer muss sich seinen tieferen Sinngehalt vergegenwärtigen. Durch die Wiederholung seiner tiefgründigen Texte bei jeder Zusammenkunft verfestigen sich die Empfindungen. In der dauerhaften Wirkung liegt ein Teil des wahren Geheimnisses der Freimaurerei.

Symbole

Die maurerischen Symbole sind nicht numinos; sie sind keine geheiligten Symbole im religiösen, dogmatischen Sinn; mit Ausnahme des Dreifach Großen Baumeisters der ganzen Welt, dem Symbol für das Unerforschliche - für Gott. Die Bibel liegt in den Logen als ein Symbol geheiligter Tradition, aufgeschlagen beim Evangelium ihres Namenspatrons, Johannes des Täufers, auf. In Logen mit Brüdern anderer Religionen ist dies der Koran/Thora.

Die wichtigsten Symbole sind neben der Heiligen Schrift Winkelmaß und Zirkel.

Das Winkelmaß ist das Symbol der Gewissenhaftigkeit, das die menschlichen Handlungen nach dem Gesetz der Rechtwinkligkeit , d.h. nach Recht, Gerechtigkeit und Menschlichkeit ordnet und richtet.

Der Zirkel ist das Symbol der allumfassenden Menschenliebe, die seelische Einstellung zur Bruderschaft im engeren Radius und zur gesamten Menschheit im erweiterten Ausgreifen der Zirkel-Schenkel.

In der Symbolik wird der Neophyt als unbehauener Stein verstanden, der durch ständige Arbeit an sich selbst zu einem glatten Kubus werden soll, der sich ohne Unebenheiten oder Grate fugenlos in den Tempelbau der Humanität einfügen lässt.

Die Kelle ist das Symbol, mit dem der Bruder z.B. die Unebenheiten in seinem Herzen glätten soll.

Es gibt weitere wichtige Symbole, auf deren Erläuterung hier mit Rücksicht auf möglichst kurz gefasste Darstellung nicht eingegangen wird. Zu verweisen ist in diesem Zusammenhang auf das in Deutschland einmalige große Wandgemälde im Bankettsaal des Kölner Logenhauses mit rd. 50 freimaurerischen Symbolen.

Logenmeister / Meister vom Stuhl

Wird je nach Lehrart der Leiter einer Loge genannt. Er ordnet die Arbeiten an und leitet sie. Das Abzeichen seiner Würde ist das Winkelmaß, das er an einem blauen Band auf der Brust trägt.

Die Grade des Lehrlings, des Gesellen und des Meisters

Die Bezeichnungen sind aus den beruflichen Wissens-Entwicklungen der Handwerker in den Dombau-Hütten abgeleitet. Auf die Freimaurerei übertragen könnte man auch sagen, dass für die einzelnen Erkenntnis-Stufen ein fortschreitender Wissensgewinn gilt:

der Lehrling fragt woher komme ich ?
der Geselle fragt wer bin ich und was ist meine Bestimmung ?
der Meister fragt wohin führt mein Weg ?

In der beharrlichen Beschäftigung mit seinem Ursprung, über die Hinwendung zu den Aufgaben in der Gesellschaft bis hin zur klaren Erkenntnis über seine irdische Begrenztheit gewinnt der wahre Freimaurer Einsichten, die ihn insgesamt geduldiger, toleranter, humaner werden lassen. Bei regelmäßiger Mitwirkung - besser persönliche Einbringung - in das Lehrgebäude ist von einer jeweils einjährigen “Erkenntnis-Zeit” in den drei Stufen auszugehen. Wichtig ist, dass jeder Freimaurer an sich selbst arbeitet. Die Loge bietet ihn lediglich den Raum und Leitlinien, deren ausschließlich freiwillige Nutzung dem Mitglied freisteht.

Die Alten Pflichten

Von England geht der Ursprung der Freimaurerei des 18. Jh. aus. Dort wurde 1723 für die damals ersten drei Logen “Adler”, “Einhorn” und “Löwe” eine Verfassung mit Pflichten und Anordnungen erstellt.

Dazu gehört die Verpflichtung auf die Religion, wenn es in der Übersetzung des alten Textes heißt, dass er weder ein engstirniger Gottesleugner, noch ein bindungsloser Freigeist sein soll.

An anderer Stelle findet sich die umfassende Feststellung :

"Sie sollen gute und redliche Männer sein, von Ehre und Anstand, ohne Rücksicht auf ihr Bekenntnis oder darauf, welche Überzeugungen sie sonst vertreten mögen. So wird die Freimaurerei zu einer Stätte der Einigung und zu einem Mittel, wahre Freundschaft unter Menschen zu stiften, die einander sonst ständig fremd geblieben wären."

In den Logen darf nicht über Religion oder Politik gestritten werden. Der Maurer ist ein friedliebender Bürger seines Staates. Er darf sich nicht in Verschwörungen gegen den Frieden und das Wohl seiner Nation verwickeln lassen. Lange Zeit waren die in den Alten Pflichten formulierten Rahmenbedingungen alleinige Grundlage für die so genannte Regularität einer Großloge weltweit und damit automatisch aller ihr angehörenden Tochterlogen.

Hochgrade

Neben den drei Johannisgraden bieten die verschiedenen Lehrsysteme weiterführende Grade an. Deren Annahme ist nicht zwingend gefordert, sie obliegen der freien Willensentscheidung des einzelnen Bruders im Grad des Johannismeisters.

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Freimaurerei

Literatur

Weitere Informationen

Viele Antworten auf weitere Fragen finden Sie heutzutage auch im Internet. Allerdings sollte man hierbei stark auf die Glaubwürdigkeit der Quellen achten. Zwei verlässliche Quellen sind das Freimaurer-Wiki (https://freimaurer-wiki.de) und die Internetloge (http://www.internetloge.de/arst/faq100.pdf).

Darüber hinaus bieten die meisten Logen selbstverständlich Gespräche im kleinen Kreis an, wo weitere Fragen zum und um das Thema Freimaurerei beantwortet werden. Welche Ziele die Freimaurerei in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts formuliert und wie sich Traditionsorientierung und notwendige Hinwendung zu den Problemfeldern der Gegenwart vertragen, vermitteln wir Ihnen gerne in persönlichen Gesprächen oder auch an unseren offenen Gästeabenden. Die nächste dieser Veranstaltungen finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.

Lennhoff, Eugen und Posner, Oskar, Internationales Freimaurerlexikon, München/Zürich/Wien/Graz, 1932
Dosch, Reinhold Deutsches Freimaurerlexikon, Bonn, 1999
Ludz, Peter Christian Geheime Gesellschaften in: Wolfenbütteler Studien zur Aufklärung, Band V, Nummer 1, Heidelberg, 1979
Holtorf, Jürgen und
Lock, Karl-Heinz
Stichwort Freimaurer, München, 1993
Holtorf, Jürgen Die Logen der Freimaurer - Einfluß, Macht, Verschwiegenheit, Hamburg, 1991
Reinalter, Helmut Freimaurer und Geheinbünde im 18. Jh. in Mitteleuropa, Frankfurt/Main, 1983
Pollak, Heinz Wovon lebt der Mensch? - Über Welterkenntnis und Selbsterkenntnis, Frankfurt/Main, Berlin, Bern, New York, Paris, Wien, 1999
Agethen, Manfred Geheimbund und Utopie - Illuminaten, Freimaurer und deutsche Spätaufklärung, Diss. München, 1984
Bittner, Wolfgang Satans verschworene Brüder - Angriffe und Antithesen gegen die Deutsche Freimaurerei 1970 - 2000, Frechen, 2001
Valmy, Marcel Die Freimaurer - Arbeit am Rauhen Stein mit Hammer, Zirkel und Winkelmaß, Köln, 1998